Nutzen

Nutzen


Einfach- und Mehrfachnutzen


In vielen elektronischen Geräten sind sehr kleine Leiterplatten verbaut: Nehmen wir als Beispiel ein Hörgerät. Da das Hörgerät ins Ohr passen muss, ist die Platine sehr klein. Um diese effizient auf einer SMD-Linie produzieren zu können, werden mehrere dieser kleinen Schaltungen auf einmal produziert: Die kleinen Schaltungen werden also beispielsweise auf einer 20 x 30cm großen Leiterplatte nebeneinander angeordnet. Dazwischen befinden sich meist schon vorbereitete Trennkanäle. Die Einzelschaltungen werden also nur über sogenannte Stege zusammengehalten.


Der Nutzen ist in diesem Beispiel nun die 20 x 30cm große Leiterplatte, bevor sie nach der Bestückung und Verlötung in einzelne Schaltungen getrennt wird. Korrekterweise müsste man hier von einem Mehrfach- oder Vielfachnutzen sprechen. Umgangssprachlich wird aber mit “Nutzen” der komplette Träger gemeint, der durch die SMD-Linie fährt.

 

Während bei einem Vielfachnutzen mehrere gleiche Schaltungen zusammengefasst werden, bündelt ein Multinutzen hingegen verschiedene Nutzen-Layouts. Um es plakativ zu erklären: Platinen für Kopfhörer und Hörgeräte werden nebeneinander auf der 20 x 30cm großen Leiterplatte, die durch die SMD-Linie fährt, angeordnet.


Diese Vorgehensweise resultiert aus dem SMD-Fertigungsprozess. Sie erhöht die Taktzeit und erleichtert das Materialhandling, weil beispielsweise die Abstände für die Klemmung der Leiterplatte nur für den gesamten Nutzen eingehalten werden müssen.


Am Ende des SMD-Prozesses wird der Nutzen vereinzelt: Gängige Werkzeuge für das Nutzentrennen sind die Fräse oder das Laser-Nutzentrennen. Es kann aber auch manuell erfolgen. Wie die Einzelschaltungen am Ende vereinzelt werden, hat Einfluss auf das Nutzen-Layout: Die Bauteilabstände und -höhen müssen entsprechend zur Schnittstelle kalkuliert werden, beim Fräsen müssen zusätzlich Frässtege eingeplant werden. 

Share by: