Field of View (FoV)
Automatisierte Inspektionssysteme wie AOI, SPI oder die Röntgeninspektion spielen eine zentrale Rolle bei der Qualitätskontrolle in der Elektronikfertigung. Ein Begriff, der in diesem Zusammenhang häufig fällt, ist das Field-of-View, kurz FoV.
Was ist das Field-of-View?
Das Field-of-View beschreibt den Bereich, den ein Kamerasystem mit einem einzigen Bild erfassen kann. Es ist gewissermaßen das "Sichtfeld" des Inspektionssystems. Die Größe dieses Sichtfelds wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, unter anderem durch die Auflösung der Kamera und den Abstand zur Leiterplatte.
Field-of-View: Je feiner, desto besser?
Ein größeres Field-of-View erlaubt es, größere Bereiche auf einmal zu inspizieren, was die Prüfgeschwindigkeit erhöht. Gleichzeitig sinkt jedoch oft die Detailgenauigkeit: Je größer das Field-of-View, desto weniger Bildpunkte stehen zur Verfügung.
Umgekehrt liefert eine Kamera mit einer höheren Auflösung schärfere Detailbilder, hat aber auch ein kleineres Field-of-View. Das treibt die Taktzeit in die Höhe, da mehr Bilder nötig sind, um die ganze Baugruppe zu inspizieren. Die Herausforderung liegt außerdem darin, die einzelnen FoVs für die Analyse größerer Bauteile, die mehrere FoVs durchziehen, zusammenzurechnen.
Ein Balanceakt zwischen Präzision und Taktzeit
Die Kamera des Inspektionssystems und somit auch das Field-of-View muss sorgfältig auf die jeweilige Anwendung und die Taktzeitanforderungen abgestimmt werden: Geht es etwa um das Erkennen feiner Haarrisse oder minimaler Lotfehler, ist ein kleineres, hochauflösendes Sichtfeld notwendig. Bei der groben Positionserkennung von Bauteilen kann hingegen ein größeres FoV sogar von Vorteil sein.
Durch eine gezielte Kombination der Faktoren, die die Größe des FoV beeinflussen, kann sichergestellt werden, dass das System die gewünschte Inspektionsqualität erreicht und gleichzeitig den Linientakt hält.