Fokustage zu Traceability und Materialmanagement

Julia Traut • 11. April 2023

SmartRep zeigt, wie step-by-step intelligenter Materialfluss
in der SMD realisiert werden kann

Wie baut man ein Traceability-Konzept auf? Wie steuert man den Materialfluss in der SMD optimal? Der Teufel steckt bei diesen Themen bekanntlich im Detail und so informierte SmartRep bei den Fokustagen zu Traceability und Materialmanagement in Hanau wie man step-by-step ein Materialflusskonzept erarbeitet und einführt

Laufwege, Schnittstellen, Skalierbarkeit der Lagerplätze – will man sich dem Thema Materialmanagement ganzheitlich widmen, wird schnell klar: Dabei geht es nicht nur ums Lager. Rüstvorgang, Warenwirtschaftssystem, Unique ID – viele angrenzende Prozesse und Themen greifen hier ineinander.


SmartReps Experte für Materialfluss in der SMD-Fertigung, Nikolai Knapp, erläuterte Ende März an zwei Konferenztagen in Hanau wie beim Thema Materialmanagement Personalkapazitäten gehoben, Prozesssicherheit geschaffen und Automatisierung gestartet werden kann: „Zu hohe Bestände, unnötige Lagerbewegungen, lange Wartezeiten – in den deutschen SMD-Lagern wird viel Potenzial verschenkt“, sagt Knapp. Für ihn ist die Digitalisierung und Automatisierung des Lagers sowie vor- und nachgelagerter Prozesse ein Kernthema für die Transformation zur SmartFactory. Von Wareneingang, bis Lagerung, Rüstung sowie Rücklagerung und Inventur reichen die zu analysierenden Prozessschritte.


„Ohne Unique ID und Anbindung aller Systeme gibt es keine absolute Rückverfolgbarkeit“, sagt der Experte. Weil diese Themen damit auch IT-lastig sind, ist die Frage nach einem intelligenten Materialflusskonzept immer auch eine sehr individuelle, die von dem Warenwirtschaftssystem und den Gegebenheiten einer Fertigung abhängt. „Es ist wichtig zu wissen, dass man kein Millionenprojekt starten muss: Man kann das Thema Materialmanagement auch step-by-step angehen“, sagt Knapp.


Kennzeichnung von Leiterplatten durch Lasermarkierung

In seiner Analyse von „7 Arten der Verschwendung“ in der SMD-Fertigung erläuterte er Ansatzpunkte und Einsparpotenziale, aber auch nötige Investitionskosten, um die Prozesse angesichts von Fachkräftemangel und steigenden Lohnkosten effizient, digital und sicher zu gestalten. Während manche Teilnehmer erst das Thema Unique ID angehen müssen und sich neben den IT-technischen Aspekten auch für die eindeutige Kennzeichnung von Leiterplatten durch Lasermarkierung interessierten, sind andere Fertiger schon damit beschäftigt, autonome Lagerorganisationen zu durchdenken. „Das ist das Spannende an diesem Thema: Jede SMD-Fertigung ist individuell und es gibt auch keinen Königsweg. Allerdings sollte man sich dem Thema ganzheitlich widmen, weshalb wir von SmartRep umfassende Beratung und Konzeptentwicklung bieten.“


Kann das Lager mitwachsen? Welche Laufwege haben die Mitarbeiter? Wird nach dem Bestücken geprüft, wie viele Bauteile noch auf einer Rolle sind und wie viele beim Ansplicen oder Rüsten verloren gingen? Derart analytische Fragen warf Nikolai Knapp in den Vorträgen auf und stellte anschließend technische Lösungen vor, wie mehr Transparenz und Sicherheit erreicht werden können.


Wie viel Material ist vorrätig und wo genau befindet es sich?

Am Anfang aller Überlegungen steht die Unique ID, eine eindeutige Seriennummer. Mit dieser werden alle Produktionsdaten, aber auch die Informationen über die verwendeten Materialien verknüpft. „Idealerweise wird die Unique ID am Beginn der SMD-Linie mit einem Laserbeschrifter auf die Leiterplatte gebracht“, sagte Sebastian Aulbach bei einer Laser-Marker Demonstration. Denn der gelaserte Code sei unverwüstlich und sichere damit die absolute Traceability.


Aber auch im Wareneingang müsse mit Unique IDs gearbeitet werden, damit keine Materialfehler entstehen können: Schon bei der Anlieferung der Bauteile komme es durch menschliche Verwechslungen – ist es eine Null oder der Buchstabe O – immer wieder zu gravierenden Fehlern. Dieses Einfallstor kann durch intelligente Systeme, wie einen Wareneingangsscanner, geschlossen werden. Viel Potenzial liegt auch im Bereich der smarten Lagerung: Wie viel Material ist vorrätig und wo genau befindet es sich? Da helfen Röntgenbauteilzählung und intelligente Lagersysteme, die über eine Schnittstelle an ein übergeordnetes System angeschlossen sind. 

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