Bender GmbH profitiert von 24/7 Monitoring des Reflow-Ofens

Julia Traut • 11. Juni 2025

Wie durch RPI der Lötprozess kontrolliert und optimiert wird

Krzysztof Lison implementierte bei Bender im letzten Jahr eine neue SMD-Fertigung. Aus seinen früheren beruflichen Stationen war dem Abteilungsleiter Industrial Engineering klar, dass man für die Elektronikfertigung eine Überwachung des Reflow-Ofens benötigt. Im Interview erzählt Krzysztof Lison, warum er ein RPI-System (Reflow Process Inspection) von KIC wählte und wie dieses den Lötprozess nicht nur kontrolliert, sondern auch steuert. 

Was zeichnet Ihre Fertigung aus? Wie kommt darin das KIC-System zum Einsatz?

Unsere SMD-Elektronikfertigung bei der Bender GmbH steht für höchste Präzision, Qualität und Prozesssicherheit. Wir produzieren komplexe elektronische Baugruppen mit modernster Bestückungs- und Löttechnologie, wobei wir den gesamten Fertigungsprozess streng überwachen und dokumentieren.


Ein zentrales Qualitätsmerkmal ist unser kontinuierlich überwachter Reflow-Lötprozess, bei dem das KIC-System eine Schlüsselrolle einnimmt. KIC ist ein führendes Temperatur-Profilierungssystem, das bei uns zur Erfassung, Analyse und Optimierung der thermischen Prozesse in unseren Reflow-Öfen eingesetzt wird.


Durch den Einsatz des KIC-Systems können wir:

  • Lötprofile exakt auf die jeweilige Baugruppe abstimmen, Temperaturverläufe in Echtzeit überwachen und dokumentieren, Prozessabweichungen frühzeitig erkennen und korrigieren, und so eine gleichbleibend hohe Lötqualität gewährleisten.
  • Das Ergebnis ist eine zuverlässige, normgerechte Verarbeitung selbst anspruchsvollster Bauteile – von Fine-Pitch bis BGA – bei gleichzeitig hoher Energieeffizienz und geringer Ausschussquote.
  • Das KIC-System unterstützt uns somit maßgeblich bei der Umsetzung unserer hohen Qualitätsstandards und trägt zur Null-Fehler-Strategie in der SMD-Fertigung bei.


  

Warum war der Invest nötig?

Der Invest in das KIC-System war ein strategisch wichtiger Schritt, um die wachsenden Anforderungen an Qualität, Rückverfolgbarkeit und Prozessstabilität in der SMD-Elektronikfertigung dauerhaft erfüllen zu können.

Mit steigender Bauteildichte, komplexeren Baugruppen und sensibleren Lötverbindungen steigen auch die Anforderungen an den Reflow-Lötprozess. Selbst kleinste Abweichungen im Temperaturprofil können zu Lötfehlern und damit zu Funktionsausfällen führen – besonders kritisch in sicherheitsrelevanten Anwendungen, wie sie für unsere Kunden typisch sind.


Das KIC-System ermöglicht es uns, diesen Herausforderungen proaktiv zu begegnen, indem es:

  • Temperaturprofile exakt überwacht und optimiert,
  • Prozessdaten lückenlos dokumentiert (z. B. für Audits oder Kundenanforderungen),
  • und eine konstant hohe Fertigungsqualität sicherstellt.


Darüber hinaus erlaubt uns das System eine schnellere Inbetriebnahme neuer Produkte ("First Pass Yield") und eine effizientere Nutzung unserer Reflow-Öfen. Der Invest war somit nicht nur eine Qualitätsmaßnahme, sondern auch ein Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherheit unserer Fertigung.


Haben Sie einen Benchmark veranstaltet und wenn ja, wie sind Sie vorgegangen?

Ja, vor der Investitionsentscheidung haben wir einen internen Benchmark-Prozess durchgeführt, um die für uns beste Lösung zur Prozessüberwachung im Reflow-Lötbereich zu identifizieren.


Dabei sind wir wie folgt vorgegangen:

  1. Anforderungsdefinition
    Zunächst haben wir die spezifischen Anforderungen unserer Fertigung analysiert – darunter Temperaturstabilität, Profilgenauigkeit, Bedienbarkeit, Integration in bestehende Prozesse sowie Anforderungen an Dokumentation und Traceability.
  2. Marktanalyse und Vorauswahl
    Wir haben verschiedene Anbieter von Temperaturprofilierungssystemen untersucht und eine Shortlist erstellt. Dabei wurden auch Referenzberichte anderer Elektronikfertiger berücksichtigt. Natürlich sind auch Jahrzehnte an Erfahrungen des SMD-Teams in die Auswahl geflossen.
  3. Praxistests / Live-Demonstrationen
    Die favorisierten Systeme wurden im realen Produktionsumfeld getestet. Hierbei haben wir insbesondere die Messgenauigkeit, Nutzerfreundlichkeit, Softwareintegration und den Support der Hersteller bewertet.
  4. Auswertung und Entscheidung
    Das KIC-System konnte uns im Gesamtvergleich am meisten überzeugen – sowohl hinsichtlich der technischen Leistungsfähigkeit als auch der Benutzerfreundlichkeit und langfristigen Wartbarkeit.


Dieser strukturierte Benchmark hat uns die Sicherheit gegeben, mit KIC eine zukunftsfähige und wirtschaftlich sinnvolle Lösung zu wählen, die unsere Prozesskontrolle nachhaltig verbessert.


Was hat Sie an KIC überzeugt?

Uns hat an KIC insbesondere die Kombination aus technologischer Reife, Praxistauglichkeit und Zukunftsfähigkeit überzeugt. Im Detail waren folgende Punkte ausschlaggebend:

  1. Hohe Messgenauigkeit und Reproduzierbarkeit
    KIC liefert präzise und konsistente Temperaturprofil-Daten, was für eine stabile Reflow-Lötqualität essenziell ist – gerade bei komplexen Baugruppen und engen Prozessfenstern.
  2. Intuitive Software und einfache Bedienung
    Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich und praxisnah gestaltet, was den Schulungsaufwand minimiert und den täglichen Einsatz im Fertigungsalltag erleichtert.
  3. Automatisierte Profiloptimierung und SPC-Funktionen
    Funktionen wie Auto-Focus oder Process Window Index (PWI) ermöglichen eine schnelle und objektive Bewertung von Lötprofilen sowie eine proaktive Prozessoptimierung – ohne langwierige manuelle Auswertungen.
  4. Nahtlose Integration in bestehende Prozesse
    KIC ließ sich problemlos in unsere bestehende Infrastruktur integrieren und unterstützt dabei unsere Traceability- und Qualitätsmanagementsysteme.
  5. Erfahrungswerte und Support
    KIC ist seit vielen Jahren am Markt etabliert und hat sich in der Elektronikfertigung bewährt. Auch der technische Support sowie die Verfügbarkeit von Schulungen und Updates waren für uns wichtige Pluspunkte.


In Summe hat uns KIC ein durchgängiges, verlässliches System geboten, das sowohl unsere heutigen Anforderungen erfüllt als auch zukunftssicher für kommende Herausforderungen in der SMD-Fertigung aufgestellt ist.


  

Welche Verbesserungen konnten Sie durch KIC erzielen?

Durch den Einsatz des KIC-Systems konnten wir in unserer SMD-Fertigung mehrere konkrete Verbesserungen erzielen – sowohl in der Prozessqualität als auch in der Effizienz:


  1. Höhere Prozesssicherheit im Reflow-Löten
    Dank der exakten Temperaturprofilierung und der automatisierten Bewertung (z. B. mittels Process Window Index – PWI) können wir kritische Abweichungen frühzeitig erkennen und gezielt gegensteuern. Das reduziert Fehlerquellen wie Tombstoning, Voids oder kalte Lötstellen signifikant.
  2. Konstant hohe Lötqualität
    Durch die präzise Einstellung und Überwachung der Reflow-Parameter stellen wir sicher, dass alle Baugruppen innerhalb eines definierten Prozessfensters gefertigt werden. Das erhöht die Reproduzierbarkeit und senkt die Nacharbeitsquote.
  3. Reduzierter Einrichtaufwand bei neuen Baugruppen
    Das KIC-System ermöglicht eine schnellere und objektivere Profilerstellung bei Produktneuanläufen. Dadurch verkürzen wir Rüstzeiten und steigern die Produktivität – besonders bei häufigen Produktwechseln.
  4. Lückenlose Dokumentation und Traceability
    Alle Prozessdaten werden automatisch aufgezeichnet und archiviert. Das erleichtert interne Qualitätssicherungsmaßnahmen und erfüllt die Anforderungen unserer Kunden und Normen wie IPC und ISO 9001.
  5. Bessere Entscheidungsgrundlagen für die Prozessoptimierung
    Die Analysefunktionen von KIC liefern fundierte Daten für kontinuierliche Verbesserungsprozesse (KVP) und machen Prozesspotenziale sichtbar, die vorher nicht erkennbar waren.


Kurz gesagt: Mehr Transparenz, weniger Ausschuss, geringerer Aufwand – bei gleichbleibend hoher Qualität. Das macht KIC für uns zu einem zentralen Baustein in der prozesssicheren und wirtschaftlichen SMD-Fertigung.

Blick in die Fertigung der Theben AG
von Julia Traut 12. Juni 2025
Auf 1,5 Millionen Leiterplatten pro Jahr legt die Theben AG aus Haigerloch ihre weitere SMD-Linie aus. Denn das Unternehmen ist nur eines von fünf in Deutschland, welches vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zertifiziert ist und die Smart Meter Gateways produzieren darf. Wie hier Qualitätskontrolle und Traceability sichergestellt werden, erklärt dieser Anwenderbericht.
Das neue Führungsteam der SmartRep GmbH
von Julia Traut 9. September 2024
SmartReps neuer CEO Michael Brianda hat in seinen ersten 100 Tagen an der Spitze die Weichen für einen klaren Wachstums- und Exzellenzkurs gestellt. Jetzt präsentiert er sein Führungsteam.
Firmengebäude von Ginzinger
von Stefanie Marszalkowski 25. Mai 2021
Automatisierungslösungen und Feuerwehrautos haben etwas gemeinsam: In ihnen stecken die Lösungen der Ginzinger Electronic Systems GmbH, einem EMS-Dienstleister aus Österreich. Für das Unternehmen ist höchste Qualität oberstes Gebot. Um diese sicherzustellen, setzt Ginzinger auf umfassende Lotpasteninspektion und ein 3D SPI von Koh Young.
Firmenlogo der Synetronics AG
von Stefanie Marszalkowski 17. Mai 2021
Die Synetronics Bestückungs AG, ein EMSler aus dem schweizerischen Mümliswil, setzt mit ihrer Investition in das 3D AOI „Zenith Alpha HS+“ von Koh Young auf modernste Messtechnologie zur Fehlererkennung bei bestückten Leiterplatten und legt so den Grundstein für nachhaltige Qualitäts- und Prozessverbesserungen.
Reto May vor dem Wareneingangsscanner von MODI bei SMTEC
von Stefanie Marszalkowski 30. März 2021
SMTEC AG investiert in einen MODI-Wareneingangsscanner Der schweizer EMS-Dienstleister SMTEC fertigt für Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen mit kundenindividuellen Fertigungsverfahren und ist für Losgrößen, die von Kleinst- bis Großserie reichen, für alles ausgestattet. Bei so viel Flexibilität in der Fertigung ist durchgängige Traceability ein Muss. Die SMTEC AG investiert daher in ein MODI-Wareneingangssystem.
Ein Bediener vor dem intelligenten Lagerregal von Inovaxe
von Stefanie Marszalkowski 17. März 2021
Um Bauteilrollen mit Größen von 7 Zoll bis hin zu 15 Zoll sowie feuchtigkeitsempfindliche Bauteile ideal zu lagern und einen schnellen Materialzugriff zu ermöglichen, hat die steute Technologies GmbH & Co. KG in Lagerlösungen von Inovaxe investiert: mit drei Regalsystemen und einem Trockenschrank optimiert der Hersteller von Schaltgeräten und Sensoren in Ostwestfalen seine Lagerhaltung.
Bedienerinnen vor dem Koh Young AOI bei der Insta GmbH
von Stefanie Marszalkowski 2. März 2021
Als mittelständischer OEM-Hersteller verbaut die Insta GmbH 200 Millionen Komponenten pro Jahr in kleinen bis mittleren Serien; schnelle Produktwechsel sind dabei an der Tagesordnung. Ein Inline-Inspektionssystem muss da nicht nur zuverlässig die Qualität sichern, sondern auch mit dem Linientempo Schritt halten können. Nun investierte die Insta GmbH in Koh Young AOI- und SPI-Systeme.
Nutzen wird mit Laserstrahl getrennt
von Stefanie Marszalkowski 2. März 2021
Die ESCATEC Gruppe, ein international tätiger EMS-Dienstleister, betreut für ihre Kunden die Produkte von Entwicklung bis zu Serienproduktion und fertigt so ein breites Portfolio an Produkten mit verschiedensten Leiterplatten-Materialien. Um materialunabhängig beste Qualität zu liefern, investiert ESCATEC in ein Lasernutzentrennsystem von LPKF.
Blick ins Innenleben des YJ Link Laser Markers
von Andreas Keller, Sebastian Aulbach 15. Februar 2021
Eine nachhaltige Traceability in der Elektronikfertigung ist für jeden Produzenten wie auch für den Endkunden heute ein Muss. Gerade in unserer Branche, der Elektronikfertigung gewinnt die Traceability immer mehr an Bedeutung. Nur eine frühzeitige, effiziente und automatische Erfassung der Produktionsdaten ermöglicht eine durchgängige Fertigungsüberwachung. So schafft man wiederum Transparenz der einzelnen Prozesse und das Vertrauen in die gesamte Lieferkette. Im Falle einer Reklamation können so rückwirkend die einzelnen Prozessschritte überprüft und ggf. aufgetretene Qualitätsschwankungen aufgedeckt und abgestellt werden. In der Praxis werden dazu die Baugruppen mit einem eindeutigen Barcode gekennzeichnet, um eine Identifizierung zu ermöglichen, getreu dem Motto, „geben Sie dem Kind einen Namen“. Die wichtigsten Verfahren sind DPM und Klebeetiketten Eine der bekanntesten Möglichkeiten der Kennzeichnung von Leiterplatten ist die Verwendung von Klebeetiketten (Aufkleber oder auch Labels genannt). Verwendet wird dabei meist ein weißes Trägermaterial, welches vorab mit einer Information in Form eines 1D oder 2D Codes bedruckt wurde. Der nachweisliche Trend der Kennzeichnung geht hin zum DPM-Verfahren. DPM steht hierbei für „Direct Part Marking“. Beim DPM wird die Kennzeichnung dauerhaft auf dem jeweiligen Produkt (Leiterplatte, Baugruppe) aufgebracht. Als DPM-Verfahren hat sich dabei die Laserbeschriftung durchgesetzt. In der Regel kommt dabei ein CO2-Lasersystem zum Einsatz, welches beim Beschriftungsprozess einen Farbumschlag im Lötstoplack erzeugt. Wie wir alle wissen ist nichts wirklich perfekt, so auch hier. Beide Verfahren bringen in ihrer Anwendung und im Hinblick auf den gesamten Produktlebenszyklus entsprechende Vor- und Nachteile mit sich. Wo Licht da auch Schatten: Die Vor- und Nachteile liegen auf der Hand Schauen wir uns mal das Aufbringen von Etiketten näher an. Im ersten Moment und gerade bei kleiner Stückzahl sehen wir oft den Einsatz von Etiketten als eine kostengünstige Lösung. Werden diese von Hand aufgeklebt, müssen wir uns über die Kosten und die Fehlermöglichkeiten sicher Gedanken machen. Daher bringt man heutzutage die Etiketten überwiegend direkt mit dem Bestücker auf. Dies hat zur Folge, dass eine mögliche Datenerfassung erst ab der Mitte des Fertigungsprozesses erfolgt. Alle unsere vorgeschalteten Prozesse werden somit für die spätere wichtige gesamtheitliche Prozessvalidierung nicht erfasst. Wir setzen typisch sog. Labelfeeder ein, die der Bestückungsanlage die Aufkleber wie ein Bauteil zur Verfügung stellen. Dadurch reduzieren wir natürlich den so dringend benötigten Stellplatz auf der Bestückungsanlage um teilweise bis zu sieben Spuren. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Rüstungen und könnte im Einzelfall sogar dazu führen, dass wir ein Produkt nicht komplett mit einer Rüstung produzieren können. Zudem erhöhen sich durch das Setzen eines oder mehrerer Etiketten mittels Bestückungsmaschine auch die Taktzeiten, da Etiketten langsamer bestückt werden müssen. Final hat dies Auswirkungen auf unseren gesamten Fertigungsprozess. Die meist vorgedruckten Etiketten müssen bei einem Produktwechsel auch oft umgerüstet werden, da es produktabhängig verschiedene Anforderungen und Einschränkungen gibt. Oftmals ist der Platz auf der jeweiligen Leiterplatte nicht ausreichend vorhanden und so wird lediglich nur ein Barcode auf den Nutzenrand aufgebracht und nicht jeweils auf alle Einzelschaltungen, was nach dem Vereinzelungsprozess zu einer unvollständigen und nicht mehr nachvollziehbaren Prozesskette führt. Eine solche vereinfachte Kennzeichnung deckt zwar manchmal den reinen internen Prozess zur Datenerfassung ab, am Ende müssen wir uns aber alle überlegen, ob dies unserem Anspruch an Qualität und Liefertransparenz gerecht wird. Immer die Konsequenz aus dem Gesamten dabei beachten. Gewisse technische Einschränkungen sind zudem zu überprüfen. Wir wissen, dass Etiketten kleiner 5x5mm nicht mehr prozesssicher platziert und gelesen werden können. Auf kleinen Etiketten ist natürlich auch weniger Inhalt möglich. Um einen Code muss mindestens ein umlaufender Rand von gut 1mm freigehalten werden um ihn später sauber lesen zu können. Besteht der Wunsch oder die Idee die Etiketten bereits vor der SMT Linie auf die Leiterplatte aufzubringen, müssen wir ein paar weitere Faktoren beachten. Einer davon ist der Druckprozess. Man stelle sich vor, dass ein ca. 100µm dickes Etikett auf die Leiterplatte aufgebracht wird. Eine klassische Druckschablone ist i.d.R. ca. 100-130µm dick. Nun trifft die Schablone auf das 100µm dicke Etikett und verursacht so an und um diese Stelle einen erhöhten Absprung. Dieser führt zu einer ungewollt höheren Aufbringung von Lotpaste, was gerade bei FinePitch zu Fehlern führt. Am Ende ist es auch eine Kostenfrage. Die Kosten für Etiketten steigen mit zunehmender Menge und Varianten. Zudem bedarf es hitzebeständiger und teurer Etiketten (sog. Kapton-Material) für einen prozesssicheren Einsatz im Lötprozess. Nur diese halten einen teilweise zweimaligen Durchlauf durch den Lötofen aus. Eine langfristige Berechnung über die Stückzahlen sollte hier immer vorgenommen werden, um so andere Verfahren wie die Laserbeschriftung auch in Betracht zu ziehen. Ein klarer Vorteil von Aufklebern ist dabei das sehr gute Kontrastverhältnis. Auf ein weißes Etikett wird ein schwarzer Inhalt gedruckt. Auch bei einem späteren Beschichtungsverfahren (Bsp. Schutzlackierung) der Baugruppe kann meist der Inhalt noch sehr gut gelesen werden. Der wichtigste Faktor aber ist, Etiketten können abfallen und somit verlieren Sie alle Informationen. Kommen wir zum DPM-Verfahren und schauen uns dabei die Laserbeschriftung genauer an. Die Laserbeschriftung kommt am Anfang einer SMT Fertigung zum Einsatz. Meist als inlinefähige Anlage direkt in der SMT Linie vor dem Drucker oder als autarke automatisierte „Beschriftungsinsel“ vor der Linie oder bereits im Wareneingang. Die Taktzeiten pro Beschriftung sind sehr kurz. Die Qualität der Beschriftung wird im System gleich nach dem Aufbringen überprüft. Neben dem hohen Durchsatz steht auch die Flexibilität der Kennzeichnung im Fokus einer modernen Laserbeschriftungsanlage. Der Inhalt kann frei definiert und zur Kennzeichnung entsprechend produktspezifisch ausgeführt werden. In der Größe der Kennzeichnung und dem Inhalt sind Sie praktisch frei und so ist eine individuelle Kennzeichnung je nach verfügbarem Platz auf der Leiterplatte umsetzbar. Definitiv verbleibt die Kennzeichnung dauerhaft auf der Leiterplatte und kann nur mechanisch zerstört werden. So sind Sie für alle Fälle auf der sicheren Seite.
2 CuttingMaster von LPKF
von Stefanie Marszalkowski 13. Januar 2021
Die LPKF Laser & Electronics AG blickt zurück auf ein Jahr erfolgreicher Zusammenarbeit mit der SmartRep GmbH: Seit 2019 ist SmartRep exklusiver Partner für die LPKF-Lasernutzentrennsysteme in der D-A-CH Region. SmartRep konnte bereits zahlreiche Anfragen generieren und mehrere Projekte erfolgreich abschließen. Vor allem der Schweizer EMS-Markt zeigte großes Interesse an der Lasernutzentrenntechnologie. „SmartRep hat sich mit seiner langjährigen Erfahrung und guter Branchenkenntnis als die richtige Wahl für einen Vertriebspartner erwiesen“, sagt Thorne Lietz, Senior Sales Manager bei LPKF.
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