Iftest AG fertigt Smartwatches mit Koh Young SPI

Dr. Julia Traut • 24. Februar 2022

Taktzeit verbessern und Prozesssicherheit mit 3D Inspektion erhöhen

Für viele ist sie zum ständigen Begleiter geworden: die Smartwatch. Warum ihr elektronisches Innenleben mit hohen Qualitätsstandards produziert wird, erklärt die Schweizer Iftest AG in diesem Anwenderbericht. Für die Produktion der Consumer-Wearables investierte sie in ein Koh Young 3D SPI-System.

Andreas Keller von SmartRep und Wolfram Ebner vor dem Koh Young 3D SPI bei Iftest

Wolfram Ebner, Leiter Prozesstechnik der Iftest AG, und Andreas Keller, Geschäftsführer von SmartRep, freuen sich über die gelungene Linienintegration.

Spezielles Know-how für das Design und die Bestückung von dünnsten Leiterplatten mit feinsten Strukturen und engsten mechanischen Toleranzen machen die Iftest AG aus Wettingen seit vielen Jahren zum geschätzten E2MS Partner in der Smartwatch-Industrie. Besonders hohe Qualitätsanforderungen werden an das Schweizer Unternehmen auch bei der Produktion von Wearables in der Medizin-Branche gestellt, weshalb es nun in ein weiteres Koh Young 3D Inspektionssystem zur Prozesskontrolle investierte.


Anspruchsvolle Feinstrukturen wie 300μm Pitch BGAs und Leiterplatten mit nur 0,3mm Dicke sind mittlerweile Tagesgeschäft der Iftest AG. Hinzu kommen hohe Qualitätsanforderungen durch Medizinnormen für einige Produkte. „Fehlerschlupf darf hier nicht passieren, da die Reparierfähigkeit dieser Produkte beschränkt ist, und die Folgekosten enorm sind“, erklärt Wolfram Ebner, Leiter Prozesstechnik. „Das neue 3D SPI von Koh Young ersetzt nun die 2D Inspektion im Lotpastendrucker“, fügt er weiter an.


Da Iftest schon seit 2017 ein Koh Young AOI-System im Einsatz hat und damit sehr zufrieden ist, wurde kein weiterer Benchmark durchgeführt: „Die Inspektionstiefe des Koh Young SPIs erfüllte unsere Erwartungen und die Taktzeitanforderungen waren kein Problem. Außerdem wollten wir Synergien hinsichtlich Netzwerk-Umgebung, Programmierung und Bedienung aus dem AOI-Prozess nutzen.“

Mathias Kundert und Wolfram Ebner vor dem Koh Young 3D SPI bei Iftest

Der Fachverantwortliche Mathias Kundert (rechts) sorgte im Eiltempo für die System-Validierung. Wolfram Ebner freut sich über die Taktzeitverbesserung durch das neue System. (c) Iftest

Die Installation und Inbetriebnahme durch SmartRep, den deutschsprachigen Servicepartner von Koh Young, liefen problemlos. Allerdings: „Die erwartete Problematik ist eingetreten: Das System findet praktisch alle Unregelmäßigkeiten“, sagt Wolfram Ebner, schmunzelt und holt aus: „Das SPI von Koy Young ist ein hochpräzises Messsystem und findet daher jegliche Abweichung im Prozess. Dies hat sich im Rahmen unserer Validierung auch nachweislich bestätigt und darüber sind wir sehr froh.“ Welche Abweichungen aber letztlich zu Prozessfehlern führen, musste Iftest erst definieren: „Wie alle, die von 2D auf 3D umsteigen, fühlt man sich plötzlich, als sehe man mit Adleraugen“, kennt Andreas Keller von SmartRep diesen Aha-Moment. „Was folgt, ist ein interner Prozess, eine Lernphase, in der man die PASS/FAIL-Parameter für sich definieren muss. Sind die Parameter erst einmal definiert, ist der Qualitätsgewinn enorm.“


Großen Anteil am Projekterfolg hatte dabei Mathias Kundert, Fachverantwortlicher SMT bei Iftest: Denn eine Herausforderung war die erforderliche System-Validierung für die Medizinnorm ISO 13485, da die Integration in eine bestehende Produktionslinie hohen Zeitdruck verursacht. Da nun bei der produzierten Baugruppe weniger Fehlerkorrektur nötig ist, konnten Kosten gesenkt und eine gute Taktzeitverbesserung durch die Entkopplung von Druck und Inspektion erzielt werden.


Hohes Supportlevel

Durch das AOI verfüge man bei Iftest schon über fortgeschrittenes Know-how an den Koh Young Systemen. Schnelle Hilfe benötige man daher nur in wenigen, aber wichtigen Situationen: „Dabei schätzen wir das hohe Level des unmittelbaren Supports von SmartRep“, stellt Wolfram Ebner dem Distributor ein gutes Zeugnis aus. Denn neben der Anwenderfreundlichkeit und technologischen Spitzenleistung war die Qualität des Services für den Prozesstechniker ein wichtiges Entscheidungskriterium.

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