5 Fragen an KEBA zum Wareneingangsscanner

Dr. Julia Traut

Patrick Gottschling leitet bei KEBA in Lahnau ein 23-köpfiges Logistik-Team, das sich auch um die Bereitstellung der Materialien für die zwei SMT-Linien kümmert. Im Interview beantwortet er uns 5 Fragen zum System.

Patrick Gottschling und Jens Becker vor dem Wareneingansscanner von MODI bei KEBA in  Lahnau ©KEBA

Um Verwechslungen im Wareneingang zu unterbinden, haben Patrick Gottschling und Jens Becker
den Wareneingangsscanner von MODI beschafft ©KEBA

Herr Gottschling, warum haben Sie einen Wareneingangsscanner beschafft?

Eine Verwechslung im Wareneingang hat für den SMT-Prozess fatale Folgen. Wird der Fehler nicht oder erst spät im Produktionsprozess bemerkt, verursacht das enorme Kosten. Deswegen gilt es, Fehler gänzlich zu vermeiden. So sehr sich unsere Mitarbeiter auch anstrengen, automatische Kontrollsysteme sind hier überlegen und schaffen eine höhere Sicherheit und bessere Transparenz.


Wie kamen Sie auf den Wareneingangsscanner von MODI?

Ich hatte das System schon vor der Pandemie auf einer Messe entdeckt. Wir haben dann den Hersteller MODI in Wiehl bei Köln besucht und nach der Pandemie mit SmartRep das Konzept aktualisiert. Da bei uns eine ERP-Umstellung ansteht, stellte sich die Frage, wie wir den Wareneingansscanner nutzen können, ohne ihn noch an das alte System anzubinden. Denn aufgrund einer sehr hohen Auslastung der SMT – 400 bis 600 Rollen im Wareneingang pro Tag – haben wir uns das Ziel gesetzt, diese Kontrolle im Wareneingang sofort einführen.

 

Wie läuft der Wareneingang nun bei Ihnen ab?

Die Ware wird entgegengenommen, ausgepackt und es wird eine erste Prüfung vorgenommen, ob der Anlieferzustand in Ordnung ist, und die Ware den Angaben auf den Lieferpapieren entspricht. Im Folgenden wird die Ware dann in unser ERP-System eingebucht und ein erstes Mal etikettiert.


Auf unserem Wareneingangsetikett, das automatisiert vom ERP-System erstellt und gedruckt wird, sind die Artikelnummer, die Bestellnummer, die Bezeichnung und ein Barcode, der die Artikelnummer darstellt, enthalten. Dies ist aber nur ein erster Barcode, um die Ware später in der SMT-Rüstkontrolle mit der benötigten Artikelnummer entsprechend der Maschinenspur zu prüfen. Nach diesem Vorgang machen wir mit dem MODI-Tisch (Wareneingangsscanner) einen Abgleich unseres Labels zum Hersteller-Label, das heißt, wir vergleichen, ob die Hersteller-Bezeichnung zu der von uns aufgeklebten Artikelnummer passt. Wir geben auf dem zweiten Label dann noch eine Menge aus. Perspektivisch wird nach der baldigen ERP-Umstellung der komplette Vorgang über den MODI-Tisch laufen und damit der manuelle Eingriff nochmal weiter reduziert.

 

Wie kommt das System bei den Mitarbeitern an?

Von den Mitarbeitern wird es gut akzeptiert. Bei einer hohen Auslastung, wie wir sie in den vergangenen Wochen hatten, holen wir uns auch Unterstützung aus der Fertigung und mit einer wirklich kurzen Anlernzeit können diese selbstständig am Wareneingangsscanner arbeiten.


Das Anlernen neuer Labels haben wir bewusst auf zwei Personen als zusätzliche Sicherheitsschranke begrenzt. Hier möchte ich auch den kompetenten Support von SmartRep erwähnen: Unser Techniker kann immer auf der Service-Hotline anrufen und bekommt Unterstützung: telefonisch oder es schaltet sich jemand auf das System auf. Das nehmen wir als sehr gut wahr.


Hat das System Ihre Erwartungen erfüllt?

Es hilft uns sehr, und ich habe am Markt auch kein vergleichbares System entdeckt. Der Wareneingangsscanner ist jetzt schon eine wichtige Kontrolle, wird sein volles Potenzial dann aber erst mit der ERP-Umstellung und Anbindung entfalten und uns im Wareneingang entlasten, weil viele, jetzt manuelle Abgleiche, dann automatisiert erfolgen.

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