5 praktische Fragen an einen AOI-Systembetreuer

Dr. Julia Traut

Daniel Schütt ist SMT-Systembetreuer bei Lenze am Fertigungsstandort Groß Berkel in der Nähe von Hameln. Zusammen mit seinen beiden Kollegen betreut er fünf SMD-Linien und erstellt die Programme für alle Systeme – von der Laser- und Röntgenanlage über Drucken, Bestücken, Löten bis hin zum AOI. Produziert wird in Dreischicht. 2017 entschied sich Lenze nach einem Benchmark, Koh Young Systeme nach und nach in allen fünf Linien zu integrieren. 2021 wurde der Prozess abgeschlossen. 

Systembediener an einem Koh Young AOI

SMT-Systembetreuer Daniel Schütt arbeitet nun seit über fünf Jahren mit Koh Young Systemen

und ist begeistert von der geringen Pseudofehlerrate ©Lenze

Was gefällt Ihnen besonders an der Koh Young Technologie?

„Bei der Performance hat Koh Young einen großen Vorteil gegenüber anderen Systemen am Markt: Es wird immer ein fester Bilddatensatz aufgenommen. Der Bediener muss sich nicht mit Bildbearbeitung beschäftigen, sondern hat einfach Konfigurationsparameter, mit denen er die Prüfung optimieren kann. Das ist bei den anderen nicht der Fall: Man kann dort Helligkeit und Belichtung für jeden Prüfschritt individuell festlegen und dadurch ganz schnell die Performance kaputt machen. Koh Young nimmt immer alles mit einem optimierten Setting auf. “


War die Performance für Lenze ein entscheidendes Kriterium?

„Ja, wir haben Taktzeiten von 10 bis 12 Sekunden. Bei einigen Anbietern mussten wir Abstriche machen. Wenn wir diese Performance wollten, musste man die Systeme auf 2D zurückstellen, sonst hätten sie unsere Taktzeit nicht geschafft. Die Koh Young Systeme sind da konstant und schnell.“


Was hat Sie im Benchmark besonders überrascht?

„Auf unseren präparierten Boards war auch der berühmte SOT23. Den erkennt man nur unter 3D wirklich sicher. Mitbewerber haben es nicht geschafft, ihre Algorithmen so zu optimieren, dass ein SOT23 auf dem Kopf liegend, erkannt wurde – die sind durchgerutscht, das kann es nicht sein, dass sowas durchgeht.“


Wie sieht es mit der Pseudofehlerrate und dem Durchschlupf aus?

„Für immer mehr Bauelemente braucht man eine 3D-Prüfung, die eine deutlich sicherere Fehlerdetektion bietet. Da wir jedoch einen sehr stabilen Prozess und dank scharfer End-Of-Line-Prüfungen kaum reale Fehler haben, war für uns eine geringe Pseudofehlerrate entscheidend: Denn Pseudofehler muss ein Mitarbeiter manuell bewerten, das kostet Zeit. Das war auch ein Grund, warum wir 2021 vorzeitig zwei andere AOI-Anlagen durch Koh Young Systeme ausgetauscht haben.“


Wie schätzen Sie den Programmieraufwand ein?

„Die Programmerstellung ist komplexer als bei einem 2D AOI, aber man gewöhnt sich daran. Das Schöne ist, dass es eine globale Datenbank gibt, wo alle einmal genutzten Bauelemente hinterlegt sind. Das war bei den anderen Herstellern auch nur partiell ausgeprägt. Wir haben uns damit sehr gut zurechtgefunden. Wenn ein neues Bauteil kommt, ist es auch schnell angelernt.“


Über Lenze:

Lenze ist ein führendes Automatisierungsunternehmen für den Maschinenbau. Mit der Lösungskompetenz aus 75 Jahren Erfahrung ist Lenze ein starker Partner an der Seite seiner Kunden. Das Portfolio umfasst hochwertige mechatronische Produkte und Pakete, leistungsfähige Systeme aus Hard- und Software für die Maschinenautomatisierung sowie Services für die Digitalisierung in Bereichen wie dem Big-Data-Management, Cloud1 oder Mobile-Lösungen sowie Software im Kontext des Internet of Things (IoT).

 

Lenze beschäftigt weltweit rund 4.000 Mitarbeiter. Im Rahmen der Wachstumsstrategie wird Lenze in den Bereichen von Industrie 4.0 in den nächsten Jahren weiter verstärkt investieren – mit dem Ziel, Umsatz und Profitabilität weiter zu steigern.

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