Weniger Grabsteine durch Closed-Loop

Dr. Julia Traut • 21. Februar 2022

PROFECTUS aus Suhl prüft SMD-Bestückung mit Koh Young
Bei einem Benchmark zwischen vier Inspektionssysteme-Herstellern setzt sich Koh Young durch: Der EMS-Dienstleister PROFECTUS GmbH Electronic Solutions stattet eine seiner zwei SMD-Linien mit SPI- und AOI-Systemen von Koh Young aus.

Bediener am Koh Young AOI bei PROFECUS

Besonderes Augenmerk im Benchmark legte PROFECTUS auf den Umgang der Inspektionssysteme mit Spiegelungen, Reflektionen und Transparenzen (c) PROFECTUS

An einer 3D-Prüfung führt in der SMD-Branche kein Weg vorbei, da ist sich SMD-Leiter Stephan Wenzel von PROFECTUS GmbH Electronic Solutions angesichts der fortschreitenden Miniaturisierung der Baugruppen sicher. Deshalb stellte sich der EMS-Dienstleister neu auf: Man habe in den zwei SMD-Linien am Standort Suhl einige Inspektionshersteller im Einsatz und kenne Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Technologien. Für die Investition war daher klar: Es muss einen umfassenden Benchmark geben. Eine wichtige Erfahrung, die in den Benchmark einfloss: Der Support spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle.


Da PROFECTUS SPI und AOI aus Synergiegründen aus einer Hand wollte, kristallisierten sich vier Anbieter am Markt heraus; darunter der koreanische Marktführer Koh Young vertreten durch den deutschen Distributor SmartRep. Mit seiner kompliziertesten Platine fuhren Entwickler Patrick Schmitt und sein Team in die Demo-Center der vier Inspektionsgerätehersteller und ließen sich in Echtzeit Prüfprogramme erstellen: „Jeder Hersteller hat von Null angefangen und mit einer Lernbibliothek die Programmierung erstellt. Dann sind wir in die Auswertung gegangen“, erzählt Patrick Schmitt. Besonderes Augenmerk legte der Entwickler auf den Umgang der Systeme mit Spiegelungen, Reflektionen und Transparenzen. Klarschrifterkennung, Polung, Vermessung in 3D und Fehlerdetektion waren weitere wichtige Kriterien. Natürlich schaute sich das Team auch die Aufbereitung der Daten zur Fehlerauswertung genau an.


„Der erste Eindruck, dass bei den Koh Young-Systemen die Programmierung leicht von der Hand geht, hat sich nach zwei Jahren im SMD-Alltag definitiv bestätigt: Durch die Datenbank, in der viele Bauteile schon vorhanden sind, brauche ich mich quasi nur noch um neue Bauteile zu kümmern“, sagt Patrick Schmitt, der für die Programmierung von fast 500 aktiven Produkten verantwortlich ist. Für ihn war auch der schnelle technische Support ein wichtiges Entscheidungskriterium: „Das ist bei SmartRep über die Service-Hotline super gelöst: Da bekommt man eine schnelle, kompetente Rückmeldung. Wenn sich eine Frage nicht am Telefon lösen lässt, dann schaltet sich ein Techniker auf das System auf und gibt Hilfestellung.“ Großen Input habe er auch von den jährlichen Koh Young Anwendertagen mitgenommen, bei denen Koh Young Programmierer aus der ganzen D-A-CH-Region zusammenkommen und sich über aktuelle Herausforderungen austauschen.

Bediener am Koh Young SPI bei PROFECUS

Durch die Investition in ein Koh Young SPI konnte PROFECTUS besondere Verbesserungen im Druckprozess erzielen (c) PROFECTUS

Blick in die SMD-Fertigung von PROFECTUS

Der EMS-Dienstleister PROFECTUS GmbH Electronic Solutions stattet eine seiner zwei SMD-Linien mit SPI- und AOI-Systemen von Koh Young aus
(c) PROFECTUS

Durch die Investition konnte PROFECTUS besondere Verbesserungen im Druckprozess erzielen: Der EMS-ler nutzte vor dem Koh Young SPI nur eine in den Drucker integrierte, partielle 2D-Prüfung. Jetzt habe man sogar ein Closed-loop, also eine Regelschleife, zwischen Ekra-Drucker und Koh Young SPI aufgebaut, wodurch Druckversatz unmittelbar an das System zurückgemeldet wird. „Durch das Closed-loop haben wir nahezu keine Grabsteine mehr, weil die Paste richtig auf den Pads liegt. Die Qualität des Druckbildes konnte durch diese Funktion allein noch einmal verbessert werden“, berichtet Patrick Schmitt. Automatisiert detektieren die Koh Young Systeme sämtliche Druck- und Lötfehler und bieten zudem zahlreiche Möglichkeiten, diese zu analysieren, um den Prozess zu verbessern.


Um die Traceability weiter zu erhöhen und aktuelle Auswertungen über die komplette Linie zu bekommen, testet PROFECTUS als einer der ersten Kunden in Deutschland gerade den Performance Monitor von ASM. „Über eine CFX-Schnittstelle realisierte Koh Young problemlos die Anbindung. So können wir die detaillierten Messdaten noch zu weiteren Auswertungszwecken nutzen. Koh Young bietet zwar auch eigene Tools an, aber ist über eine modulare Schnittstelle da auch sehr technologieoffen – ein sehr fortschrittlicher Ansatz“, sagt Fertigungsleiter Stephan Wenzel und fühlt sich damit bestätigt, dass PROFECTUS mit Koh Young die richtige Wahl getroffen hat. 

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